Als Teenie war ich ziemlich begeistert von Asterix. Ich liebte den Witz, die herrlichen Abenteuer aber vor allem den tollen ausgefeilten und detailreichen Zeichenstil von Albert Uderzo. Mit meinem Konfirmationsgeld habe ich mir die damals verfügbaren Alben gekauft.

Irgendwann gab es sogar eine Luxusversion. Immer 4 Bände zusammengefasst in einem dicken Buch mit Kunstledereinband. In jedem Band fanden sich Hintergrundinformationen, zusätzliche Comics. Ich musste mein ganzes Taschengeld sparen, damit ich mir den jeweils neuen Band leisten konnte, sobald er herauskam. Als Abschluss gab es ein großes, dickes Buch über die Zeichenkarriere des Künstlers: Uderzo – der weite Weg zu Asterix.

So machte ich mich zusammen mit einem Klassenkameraden an unseren eigenen Asterix. Es flossen viele Karikaturen von Popstars und Schauspielern der Zeit ein. Einige erkenne ich jetzt nicht mehr. Heute mutet mir meine Vorgehensweise seltsam an. Das Titelbild malte ich mit Filzstiften. Die Panels des Comics zeichnete ich in ein leeres DinA5 Notizbuch mit einer Seitenaufteilung, die dem normalen Format der Vorlage nicht entsprach. Immerhin habe ich die Reinzeichnung mit einem Tuschefüller gemacht. Vor ein paar Jahren habe ich die Zeichnungen eingescannt und die Texte der Sprechblasen digital hinzugefügt.
Asterix sollte nach Numidien aufbrechen, weil Miraculix eine wichtige Zutat des Zaubertranks mal wieder ausgegangen war: Bananen. Dort sollte er irgendwie auf Hannibal und seine Elefanten treffen und auf den Numiderkönig Iugurtha, den es tatsächlich gab.
Ich weiß leider nicht mehr genau, in welchem Jahr dieser Versuch entstanden ist. Aber es muss so um 1986 gewesen sein. Ich war damals 16 Jahre alt. Da es damals noch kein Internet gab und die Recherchemöglichkeiten in einer Kleinstadt beschränkt waren und es unmöglich war, etwas über Religion, Kultur, Architektur und Landschaft der Numider herauszufinden, gab ich meinen Asterixversuch nach wenigen Seiten auf. Und natürlich hatte ich sowieso nicht die Rechte an der Vorlage. Es wäre besser, selber etwas zu erfinden.