Ich hatte die wunderbare Gelegenheit Ende September 2023 mit einigen Teilnehmern der Kreativgruppe “Creatio – Kunst, die lebt” (damals noch CreateArt+) in die Toskana zu reisen. Wir sind eine Gruppe christlicher Kreativer und Künstler, die über den gesamten deutschsprachigen Raum verteilt sind. In den monatlichen Zoomtreffen tauschen wir uns aus, ermutigen uns und beten füreinander.
So war diese Reise für die meisten der 10 Mitfahrenden die erste Gelegenheit sich persönlich kennen zu lernen. Ich habe es genossen, dass es genug Zeit gab ein bißchen die Geschichte der anderen, ihre Kunst und Persönlichkeit kennen zu lernen.
Wir waren in einer einfachen, aber schönen Ferienhausanlage in mehreren kleinen Wohnungen untergebracht. Es gab eine große Terrasse, eine weitläufige Grünfläche und einen kleinen Swimmingpool umgeben von einer herrlichen Landschaft mit Weinbergen, Pappeln und Ölbäumen.
Es war herrlich gemeinsam viel Zeit für Anbetung, Lobpreis und Gebet zu haben . Besonders waren die Momente, in denen wir gemeinsam kreativ waren und zusammen etwas gestaltet haben.
Hier möchte ich vor allem die prophetische Collage hervorheben, die wir an einem Vormittag zusammen erstellt haben. Wir saßen um einen großen Tisch voller Materialien (Zeitschriftensartikel, Karten, schönem Krimskrams , Farben, Stiften, Kleber und Schere), dabei hatte jeder ein leeres, weißes Papier vor sich. Dann sollten wir etwas darauf kleben, zeichnen oder sonst etwas Kreatives damit machen. Dann wurde das Papier weiter gegeben und die Nachbarn, wiederholten das Procedere. Als nach 2 Runden jeder sein Ausgangsblatt wieder vor sich hatte, sollten wir Gott fragen, ob er uns ein prophetisches Wort für eine der Collagen geben würde. Die Worte, die ich für meine bekam, haben mich tief berührt. Die nächsten Tage haben wir dann immer wieder für einzelne und ihre Collagen gebetet.
Natürlich haben wir auch zusammen Ausflüge in die Gegend unternommen. Der Besuch in Florenz war für mich sehr speziell, da ich 30 Jahre vorher bereits mit dem CVJM München ein Kunststudienreise hierher gemacht hatte. Diesmal besuchten wir die Uffizien, ein großes Museum, in dem viel Kunst aus verschiedenen Epochen ausgestellt ist. Interessant war es zu vergleichen, wie einzelne Künstler ganz unterschiedlich dieselbe biblische Geschichte dargestellt, oder wie sie Selbstportraits angefertigt haben. Besonders dabei, wenn wir uns als Künstler über Kunstwerke ausgetauscht haben.
Schließlich schauten wir uns noch gemeinsam den Florenzer Dom an, der zwar von außen sehr eindrucksvoll, innen aber eher schmucklos war. Die Kuppel, die zwar archetektonisch besonders war, ließ mich eher kalt, weil die Gemälde darin so weit weg waren. Zurück im Quartier tauschten wir uns lange über das Erlebte aus.
Besonders berührend war ein Eindruck, den eine der Teilnehmerinnen Jahre vorher hatte, die damals dort im Dom ihre Tochter verloren hatte und nicht nach ihr rufen konnte. Sie bewegte das vor Gott und der antwortete: “Ich habe meine Kinder in der Kirche verloren und habe keine Stimme sie zu rufen.” Diesen Impuls nutzten wir, um für die Gemeinde Italiens zu beten und dass die Künstler Gottes hervorkommen.
In einem weiteren Ausflug besuchten wir den Ort Vinci, in dem Leonardo da Vinci geboren wurde und gelebt hat. Wir besichtigten das Geburtsthaus und ein Museum, in dem Modelle seiner Erfindungen ausgestellt waren. Neben der tollen Kunst war vor allem die Landschaft wunderschön und berauschend.
Den nächsten Ort kannte wirklich jeder, dem ich von unserer Reise erzählt habe: San Gimignano. Dieses Dorf ist für seine vielen Türmchen bekannt, weil es einen Wettstreit gab, wer den schönsten und höchsten Turm hatte. Die beschaulichen mittelalterlichen Gässchen, Bögen, Hinterhöfe und Kirchen sind wirklich ganz besonders. Wir kehrten in einem Café ein, das von einer Frau geführt wurde, die ganz besondere Kunst hatte. Die Wände waren komplett von ihr bemalt.
Der Fischerort Lucca mit mittelalterlichen Festungsring hatte eine ebenso wunderschönes Flair. Es gab einen besonderen Platz. Hier waren die Häuser entlang dem Grundriss eines antiken Amphitheaters gebaut. Von dem Theater war nichts mehr übrig. Aber so war ein wunderschöner Platz entstanden.
Als wir uns nach einer guten Woche wieder auf dem Weg nach Hause machten, fiel der Abschied schwer. Neben den tollen Erfahrungen und Sehenswürdigkeiten, war eine besondere Verbindung zwischen den Reisenden entstanden, die noch heute anhält.